Weltweite Staatsverschuldung bei unglaublichen 71,6 Billionen Dollar
Sonntagsbraten. Pikant. Herzhaft. Würzig.
Dem Janus Henderson Sovereign Debt Index zufolge stieg die weltweite Staatsverschuldung mit Ende 2022 auf einen neuen Rekordwert von 71,6 Billionen US-Dollar. Das wären umgerechnet 71,6 Millionen Dollar-Millionäre. Oder anders gesagt: Für jeden Österreicher, ob Baby oder Greis, wären das 8 Mio Dollar. Wir wären ein Land voller Multi-Millionäre.
Die weltweite Zinslast wird währungsbereinigt um etwa ein Siebtel (14,5 %) auf 1.160 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022 steigen [1]. Allein die weltweiten Zinsen sind fast vier mal die gesamten österreichischen Staatsschulden.
Dabei machen alleine die Staatsverschuldung der USA 31,4 Billionen Dollar aus. Damit haben die USA einen Anteil von 44% der gesamten weltweiten Staatsverschuldung. Der Bevölkerungsanteil beträgt aber nur 4,1% an der Weltbevölkerung (USA: 331,9 Mio Einwohner; Weltweit 8.000 Mio Einwohner). Die Staatsschuldenquote der USA liegt dabei 2022 bei 122,8% vom BIP. Österreich liegt bei 78,5% und Deutschland gar nur bei 67,4%. Den Spitzenwert inne hat Japan mit einer Staatsschuldenquote von 263,9% vom BIP. Japan ist aber so gut wie nicht im Ausland verschuldet. Die Bank of Japan hält 43% der japanischen Staatsanleihen und der Rest wurde vorwiegend von den Japanern selbst gezeichnet [3][4][5].
Durch die massiv gestiegene Inflation haben auch die Notenbanken (FED, EZB, etc.) die Leitzinsen massiv anheben müssen um eine beginnende Inflationsspirale zu durchbrechen [6]. Die Rendite für US-Staatsanleihen ist bereits auf 4% gestiegen [2]. Somit müssten die USA im schlimmsten Fall bereits alleine für die Zinsen jährlich 1.260 Milliarden Dollar zahlen, bei einem Haushalt von 8,4 Billionen Dollar [5]. Somit wäre die Zinsquote am Budget bei unglaublichen 15%. Und es scheint so, dass die Zinsen weiter steigen werden. Somit wird es auch eine weitere Zunahme der Zinslast geben, und die USA werden sich weiter verschulden müssen, um ihre immensen Ausgaben finanzieren zu können.
Wobei sich bei der enormen Verschuldung der USA überhaupt die Frage stellt, wer das jemals zurückzahlen soll. Im Moment ist es jedenfalls die Inflation, also die Geldentwertung. Wenn aber ein Staat zu viel Geld druckt, um seine Schulden zu finanzieren, kann auch dies zu einer höheren Inflation führen, was die Kaufkraft der Bürgerinnen und Bürger mindert und die Wirtschaft beeinträchtigt.
Weiter verschärfen könnte sich die Lage, wenn sich auch die Kreditwürdigkeit der USA verschlechtert. Damit würden sie Renditen für Staatsanleihen weiter steigen und somit auch die Zinslast.
Und die globalen Auswirkungen sind gar nicht abzusehen, wenn ein Land mit einem Anteil von 44% der gesamten weltweiten Staatsverschuldung zahlungsunfähig wird, seine Schulden also nicht mehr bedienen kann und in eine Staatspleite schlittert. Das hätte wohl für die globale Wirtschaft verheerende Auswirkungen. So etwas in der Art hatten wir schon vor gut 100 Jahren.
Diese enorm hohe Staatsverschuldung der USA bedeutet aber auch, dass zukünftige Generationen mit der Rückzahlung der Schulden belastet werden. Dies wird dazu führen, dass diese weniger finanziellen Spielraum haben werden.
Letztendlich können diese Problematiken einer sehr hohen Staatsverschuldung nur sehr schwierig bewältigt werden und erfordern eine sorgfältige Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Schuldenkontrolle und Haushaltskonsolidierung. Danach sieht es in den USA aber nicht aus.
Also werden die weltweiten Schulden weiter steigen und wir werden wohl sehr bald die 100 Billionen Dollar Schulden-Schallmauer durchbrechen. Und die USA wird ihren Anteil daran weiter ausbauen. Und das verheißt für die Zukunft nichts Gutes.
Quellen:
[1] https://www.janushenderson.com
[2] https://www.handelsblatt.com
[3] https://www.oenb.at
[4] https://www.sueddeutsche.de
[5] https://de.statista.com
[6] http://www.listevorchdorf.at/?p=988