Wenn politische Arbeit Funktionären nicht mehr zumutbar ist

Sonntagsbraten. Pikant. Herzhaft.

„Das kann ich meinen Mandataren nicht zumuten“, war erst kürzlich die Aussage eines Kollegen in einem Polit-Gremium in Vorchdorf. 

Was kann damit gemeint sein. Dass man die Ausländerhetze und Österreicher-zuerst-Sager seiner eigenen Partei nicht mehr aushält. Oder die fast schon unzähligen Skandale der eigenen Polit-Spitze, ob national oder auch häufig Gemeinde-lokal , oder die extrem realitätsfremden Forderungen, wie die nach einer 32 Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich – im Schlaraffenland möglich, in der Realität aber nicht – oder dass man sich ständig für Menschen rechtfertigen muss, die sich auf die Straße kleben und nicht nur arbeitende Menschen am Weg zu ihrer Arbeit gehindert werden, sondern auch Einsatzkräfte zu deren Einsätze, bis hin, dass Leben gefährdet werden.

Aber es kann auch bedeuten, dass man als politischer Funktionär auf einen derartigen systemischen Widerstand stößt, der teilweise rechtswidrig stattfindet, und man erst Stück für Stück diese Rechtswidrigkeit aufdecken und beseitigen muss, und sich erst Stück für Stück diese Rechte erkämpfen muss. Das beginnt bei verfälschten Protokollen und reicht bis hin zu fingierten Rechnungen.

Wahrhaft unzumutbar sind für mich aber die Allmachtsphantasien so mancher Parteisoldaten, die glauben über alle anderen bestimmen zu können, es für die eigenen Mannen richten, gleichzeitig anderen das Leben schwer machen. Wie das geht erleben wir leider im Kleinen auf Gemeinde-Ebene und im Großen in der Bundespolitik. Beispiele zeigen uns derzeit die Medien genug auf.

Und wahrhaft schlimm wird es, wenn nur mehr der eigene Machterhalt zählt, und nicht mehr die Interessen der Bürgerinnen und Bürger. Und das zieht sich durch alle Fraktionen. Dann ist politische Arbeit für Politiker, gerade wenn diese politische Arbeit in ihrer Freizeit machen, was auf Gemeindeebene prinzipiell immer der Fall ist, nicht mehr zumutbar.

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