Verhandlungsdesaster 1-Euro Grundstück

Sonntagsbraten. Pikant. Herzhaft. Würzig.

Manche Dinge sind so unglaublich, dass man gar nicht weiß, wo und wie man anfangen soll darüber zu berichten. 

So hat es sich zugetragen, dass der Gemeindevorstand einem Verhandlungsteam in einem einstimmigen Beschluss aufgetragen hat, dem Haupt-Eigentümer des 1-Euro-Grundstück – Ing. Nobert Hartl – ein Wiederkaufsangebot in der Höhe von € 120.000 zu unterbreiten. Der Miteigentümer und Ex-ÖVP-Franktionsobmann und Ex-Mitarbeiter von Hartl war, wie es schien offenbar nicht eingeladen, aber jedenfalls nicht anwesend.

Wie sich schon zu Beginn der Verhandungs-Sitzung zeigte, sind Mitterlehner und Hartl offenbar schon enge Du-Spezis. Ob zu diesem Zeitpunkt schon ein Job-Angebot seitens Hartl für die Ich-bin-jetzt-nicht mehr-Bürgermeister-Zeit für Mitterlehner im Raum stand, wie bereits für seinen Vorgänger Schimpl, das lässt sich nur Mutmaßen. Jedenfalls zeigte sich Mitternehmer extremst offen für jede auch noch so kleine Vorteilsnahme Hartls im Verhandlungssverlauf.

Jetzt stellt sich noch die Frage, wie kommt es zu dem Angebot in der Höhe von € 120.000 für den Wiederkauf? Diese Frage lässt sich sehr einfach beantworten: Im Kaufvertrag steht, dass “im Falle der Ausübung des Wiederkaufsrechtes … ein Wiederkaufspreis vereinbart wird, der durch einen gerichtlich beeideten Sachverständigen zu ermitteln ist … und sämtliche Kosten für den Abbruch umfasst”. Dieses Gutachten liegt nun vor, und dieses Gutachten ergibt € 120.000.

Dass du als Verhandlungsfuchs Hartl natürlich höhere Zahlen in den Raum stellst, das ist wohl klar. Dass aber unser lieber Herr Bürgermeister, die Amtsleiterin und unser hochgeschätzter – und mit LH-Stv. Hainbuchner auf Du-und Du – Herr Vizebürgermeister Alexander Schuster nicht so ganz dem Auftrag des Gemeindevorstands folgten sondern eher den Argumenten von Hartl, und gegen den eruierten und vertraglich festgelegten Wiederkaufpreis von € 120 .000 argumentieren, so etwas habe ich in meiner gut 35ig-jährigen Geschichte als Verhandler noch nicht erlebt.

So mündete die vom Gemeindevorstand einstimmig beauftragte Wiederkaufsverhandlung mit dem von einem Gutachter festgestellten Wiederkaufspreis von € 120.000 in einem Verhandlungsfiasko und ohne jeglichem Ergebnis. Norbert Hartl wird sich beim nach Hause fahren zu seiner um mehrere Millionen Euro neu erstandenen Villa am Attersee in seinem Porsche über so viel Dilettantismus wohl vor lauter Lachen seinen Bauch halten haben müssen.

Manche Dinge sind so unglaublich, und ich spare mir jetzt einmal Forderungen nach einem Wechsel an der Polit-Spitze zu stellen. Vielleicht kommt die Person ja selbst darauf, was jetzt zu tun ist. Zum Wohle von Vorchdorf.

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