Das 400.000 Euro Geschenk an den Investor?

Sonntagsbraten. Pikant. Herzhaft. Oktober 2013 war die feierliche Eröffnung des Sicherheitszentrums, in dem Feuerwehr, Rettung und Polizei in Vorchdorf an einem Standort vereint wurde.

Damit stand auch der alte Standort Bahnhofstraße 14 von Feuerwehr und Rettung für eine Verwertung zur Verfügung. Die Vision des damaligen Bürgermeisters Schimpl: Ein Hotel muss her.

Nachdem ein erster Anlauf scheiterte, und kein Hotelerrichter in Sicht war, wurde Ende 2017 dann die Idee geboren: Es soll ein Boardinghaus werden. 

Das Grundstück wurde damals mit Hilfe eines mehr als zweifelhaften Gutachtens auf einen Euro heruntergerechnet. Erst Jahre später kam an Tageslicht, dass der mit dem Grundstück Beschenkte unter anderem der damalige Fraktionsobmann der ÖVP war. Wie sich herausstellte, wussten das nicht einmal der engste Führungszirkel in der ÖVP. Ich muss es wissen. Ich war in diesem Zirkel.

Nachdem innerhalb vereinbarter Frist und fünf Jahre nach Kauf des Grundstücks nicht einmal ein Rohbau errichtet war, erwuchs am 15. Oktober 2022 der Marktgemeinde Vorchdorf ein Wiederkaufsrecht, zu extrem günstigen Konditionen. 

Mehrere Anläufe der Liste FÜR Vorchdorf, dieses Wiederkaufsrecht wahrzunehmen, scheiterten am breiten Widerstand aller im Gemeinderat vertretenen Fraktionen. Dabei könnte die Gemeinde durch einen Wiederkauf auf den Schlag einen Wertzuwachs des Grundstücks von bis zu 400.000 Euro lukrieren.

Was macht man stattdessen? Man will die im Kaufvertrag festgelegten Auflage, ein Boardinghaus errichten zu müssen, fallen lassen, und dem Investor, also somit auch dem Ex-ÖVP-Fraktionsobmann, defacto eine beliebige Bebauung ermöglichen. Somit kann der Investor den Wertzuwachs des Grundstücks von bis zu 400.000 Euro lukrieren. Und die Gemeinde schaut durch die Finger. 

Wir finden: Das ist doch unglaublich. Aber leider wahr.

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