Zinspolitik entwickelt sich zum Desaster für Vorchdorf

Eine vom Gemeindebund empfohlene Agentur (FRC Finance & Risk Consult GmbH) durchleuchtete die Finanzierung eines Infrastrukturprojektes in Vorchdorf und empfahl eine Umfinanzierung auf einen zu diesem Zeitpunkt äußerst günstigen variablen Zinssatz mit dementsprechenden „fiktiven“ Ersparnissen, sollten die Zinsen so bleiben. Es gab aber auch Angebote über einen Fixzinssatz, der günstigste mit 0,636% auf die Restlaufzeit mit kalkulierbaren fixen Mehrkosten von € 7.400, was gleichzeitig eine Absicherung gegen steigende Zinsen gewesen wäre.

Zum Zeitpunkt der Gemeinderatssitzung vom 29.3.2022 war der Ukrainekrieg bereits voll im Gange, und auch am Zinsmarkt zeichnete sich bereits eine Wende ab. Aus diesem Grund stellte die Liste Vorchdorf einen Gegenantrag, die Angebote noch einmal zu prüfen [1, Seiten 11ff] und den Antrag zu vertagen, oder gleich den Fixzinssatz zu beschließen.

Die Abstimmung ging letztendlich äußerst knapp mit 17 dafür zu 19 dagegen – und einer Enthaltung – gegen diesen Antrag aus [1, Seite 13].

Die Umschuldung auf die variablen Zinsen erweist sich bereits jetzt, nur wenige Monate nach dem Beschluss, als Desaster. Der 6-M-Euriobor liegt mittlerweile bei 0,75%. Das ergibt mit dem vereinbarten Aufschlag bereits jetzt Zinsen von 0,89% (0,14 Aufschlag) und damit wesentlich mehr als der angebotene Fixzinssatz von 0,636%.

„Eine teure Sache, wenn man, nur weil die Liste für Vorchdorf etwas sinnvolles einbringt, seitens einer – aus zwei zur Einheitspartei verwachsenen – Fraktion, immer dagegen ist“, so Liste Vorchdorf Chef Albert Sprung, „das ist nicht gut für Vorchdorf. Entscheidungen müssen endlich wieder auf sachlicher Ebene stattfinden, ohne persönliche Befindlichkeiten, zum Wohle von Vorchdorf“.

[1] Gemeinderatsprotokoll 05.07.2022

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