INKOBA – Die Enteignung der Gemeinde Vorchdorf?

Sonntagsbraten. Pikant. Herzhaft. Würzig.

Eine Zahl lässt uns aufschrecken: Bis zu 406,37 Hektar (= über 4 Quadratkilometer) Gewerbefläche im INKOBA-Gebiet außerhalb von Vorchdorf müssen entstehen (wie z.B. Ehrenfeld II in Ohlsdorf), um die 65% Ausfälle bei der Kommunalsteuer durch die INKOBA-Mitgliedschaft aus dem 21,5 Hektar großen INKOBA-Gewerbegebiet in Feldham für Vorchdorf zu kompensieren. Sofern diese neuen Flächen nicht von der INKOBA selbst entwickelt würden. Dann wären es “nur” 135,46 Hektar. Also umgerechnet 1,3546 Quadratkilometer.

Damit Vorchdorf ohne INKOBA die selben 35% der Kommunalsteuereinnahmen lukrieren würde, wie jetzt aus dem 21,5 Hektar großen Gewerbegebiet mit INKOBA, hätte man nur ein 7,58 Hektar großes Gewerbegebiet benötigt. Würde man jetzt noch 40 Mitarbeiter pro Hektar, anstatt der von der INKOBA vorgegebenen 20 ansetzen, so wie es z.B. in Eberstalzell die Vorgabe ist, so würde sich diese Fläche noch einmal auf die Hälfte reduzieren, nämlich auf 3,79 Hektar. Und dabei sind noch nicht einmal die sehr hohen jährlichen Verwaltungskosten der INKOBA von rund € 100.000 eingerechnet.

Aber nicht nur das: Auch der 2019 mit 4,5 Mio. Euro budgetierte und heute mit 6-7 Mio. Euro geschätzte Umbau des Autobahnanschlusses auf eine aktuell vertraglich festgelegte 2-Ampellösung bliebe uns damit sicherlich erspart.

Nicht nur dass Vorchdorf beim INKOBA Gewerbegebiet in Feldham mit der INKOBA-Mitgliedschaft 65% der Kommunalsteuern verliert, als Draufgabe kassiert die INKOBA auch noch 100% der Schottermillionen (1,5 Mio. Kubikmeter Schotter = ca. 4,5 Mio. Euro) aus der Absenkung der Gewerbefläche in Feldham.

Man muss wirklich sagen, das Ganze toppt alles bisher in Vorchdorf dagewesene bei weitem. Selbst die eine Million Mehrkosten für die Verabschiedungshalle durch das Planungsdesaster rund um den ursprünglich geplanten Standort und den damit verbundenen um Jahre späteren Baustart erscheinen plötzlich ganz klein, wenn man sich die ganze Sache mit der INKOBA genauer anschaut.

Hier haben offenbar die verantwortlichen Politiker nicht einmal die Grundrechenarten aus der Volksschule angewendet. Diese hätten nämlich ausgereicht, um sich ausrechnen zu können, dass Vorchdorf INKOBA nicht braucht. Eher umgekehrt ist es der Fall.

Und jetzt zu argumentieren, dass der Standortbonus in Vorchdorf von 25% “in 25 Jahren eh auf 75% erhöht wird”, das ist wirklich eine völlige Verhöhnung. Das soll man jetzt bitte einmal unseren Kindern erklären, warum man hier die Zukunft Vorchdorfs verschenkt.

Jetzt kann man ja Fehler machen, das kann passieren. Aber mit welcher Sturheit alle Fraktionen im Gemeinderat – außer der Liste für Vorchdorf – an diesem Irrweg festhalten und mit welcher Sturheit jeglicher Kurswechsel rund um die INKOBA-Mitgliedschaft von Vorchdorf abgelehnt wird, das ist schon erstaunlich und lässt mich erschaudern. Verantwortung für Vorchdorf tragen, das sieht für mich schon anders aus. AS

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