Der Schuss ins eigene Knie?
Sonntagsbraten. Pikant. Herzhaft. Würzig.
Meine Pellets-Rechnung für meine Heizung wird heuer gegenüber 2021 statt 1.800 Euro gut 6.000 Euro betragen. Eine Steigerung die einem erst einmal für ein paar Sekunden den Atem stocken lässt.
Dann noch eine Stromrechnung, die von gut 140 Euro pro Monat auf über 450 Euro pro Monat steigen wird, oder noch gar noch viel mehr. Wir wissen es im Prinzip heute noch nicht.
Über die Spritpreise reden wir erst gar nicht mehr. Und die Teuerungen insgesamt, zum Beispiel bei Lebensmittel erst gar nicht. Wo man vor kurzem noch beim Discounter günstig einkaufte, sind plötzlich ebenso Mehrkosten von mehreren dutzend Prozent ganz normal.
Von den Zinserhöhungen für allfällige Kredite ganz zu schweigen.
So sind mit Zinsen, Lebenskosten, Sprit-, Heiz- und Stromkosten mittlerweile pro Haushalt mehrere Hundert Euro an Mehrkosten pro Monat zu bezahlen.
Die Inflation steigt im Herbst laut Prognosen der Wirtschaftsexperten auf über 10%. Wo soll das noch hinführen. Ab 2023 für viele Haushalte wohl in ein finanzielles Chaos. Für viele stellt sich bald eine unfinanzierbare Situation dar.
Der Bund und die Länder sollten endlich echte Maßnahmen umsetzen. Gerade die Kosten für die Energie steigen überproportional. Anstatt Übergewinne zu besteuern und diese Steuereinnahmen an gezwungenermaßen bittstellende Bürger wieder zurück zu verteilen, sollte man den Hebel an der Wurzel des “Preissteigerungs-Übels” ansetzen: Nämlich, dass plötzlich alles eins zu eins vom Gas-Preis abhängen soll, als Argument, um generell Preissteigerungen durchzusetzen und damit letztendlich fette Gewinne einfährt.
Und die EU sollte sich schon überlegen, ob man mit der aktuellen Strategie nicht auf dem Holzweg ist. Ob es wirklich besser ist jetzt Energieträger von Diktaturen, wie z.B. Saudi-Arabien zu beziehen, oder ob das für die Umwelt extrem schädliche Fracking-Gas wirklich der Weisheit letzter Schluss ist, das ist die große Frage. Wie weit wir gekommen sind zeigt, dass sich sogar schon der Iran als Gas-Lieferant angedient hat.
Hätte man seitens der EU nicht schon mit der Annexion der Krim vor fast zehn Jahren eine Änderung der Energie-Strategie vollziehen sollen. Aber dazu war das russische Gas wohl zu komfortabel und zu billig. Jetzt ist die Abhängigkeit da und wir gehen voll auf “harten Energie-Entzug”. Beschrieben wird dieser in durchaus vergleichbarer Weise mit “Entzugssymptome werden nicht gelindert und verlaufen mit unangenehmen physischen und psychischen Begleiterscheinungen. Besonders gefährlich ist das sogenannte Delirium tremens”. Es ist zu hoffen, dass uns die Auswirkungen eines “Delirium tremens”, wie “starkes Zittern, Angstzustände sowie körperliche Symptome wie Herzklopfen und Schweißausbrüche” erspart bleiben, wenn der Gashahn komplett abgedreht wird, wir in der finsteren und kalten Wohnung sitzen und wir aufgrund einer dann womöglich noch höheren oder gar galoppierenden Inflation nicht mehr wissen wie wir unsere Rechnungen bezahlen sollen. Und ich befürchte da reden wir noch nicht einmal vom Worst-Case-Szenario.