Der kleine Unterschied

Sonntagsbraten. Pikant. Herzhaft. Würzig.

Benchmarks sind ein tolles Instrument um ähnliche Abläufe miteinander zu vergleichen. So ist in der Automobilindustrie ein solcher Vergleichsmaßstab zum Beispiel, wie viele Arbeitsstunden für die Fertigung für ein Automobil aufgewendet werden müssen. So legte Daimler erst kürzlich das Ziel von durchschnittlich 30 Stunden Produktionszeit pro Fahrzeug fest [1].

Die kürzeste Zeit zur Herstellung eines Automobils benötigt Ford Europa mit 16,6 Stunden und Nissan mit 14,2 Stunden, gefolgt von Toyota (21 Stunden), Renault (22,5 Stunden) und Opel/Saab (28,8 Stunden). Peugeot und Citroen wenden 25,5 Stunden und Fiat 27 Stunden pro Fahrzeug auf [2].

Auf Gemeindeebene gibt es solche Vergleichskennzahlen bisher nur auf Buchhaltungsebene. So sind z.B. die Personalkosten am Gesamtbudget bzw. an den Gesamtkosten eine solche Kennzahl. Diese Kennzahl ist zwar ein guter Richtwert, sagt aber nichts über die Leistungsfähigkeit der Verwaltung aus. So wäre zum Beispiel die durchschnittliche Durchlaufzeit eines Antrags an einen Ausschuss schon ein aussagekräftigerer Wert. Oder die durchschnittliche Durchlaufzeit einer Baugenehmigung oder einer Umwidmung. Diese Kennzahlen könnten dann mit anderen Gemeinden verglichen werden und würden sehr viel über die Leistungsfähigkeit der Verwaltung aussagen. Ein Benchmark also.

Wo gebotene Leistung noch weniger in Form von Benchmarks gemessen wird, findet sich dann offensichtlich dort, wo sich mehrere Gemeidne zusammenschließen. Also in Gemeindeverbänden. Der INKOBA Gemeindeverband Salzkammergut Nord, bei dem Vorchdorf ein Mitglied ist, ist ein solcher. Die Leistungsfähigkeit eines solchen Gemeindeverbandes kann nur erahnt werden, sofern man einen direkten Vergleich hat.

Diesen direkten Vergleich gibt es jetzt. So wurden Unterlagen eines INKOBA Gemeindeverbandes im östlichen Oberösterreich nach der Erstkontaktaufnahme per Email innerhalb von sage und schreibe 12 Minuten zugesendet. Gleichzeitig dauerte aber ein Rückruf auf eine Grundstücksanfrage an den INKOBA Gemeindeverband Salzkammergut Nord ganze drei Wochen ( = 2520 mal 12 Minuten = 2520 mal so lange). Und eine konkrete Aussage zu einem möglichen Grundstück gibt es nach ganzen elf Monaten immer noch nicht. Umgangssprachlich würde man dazu ”nicht Muh und nicht Mäh sagen” ( = gar nichts sagen).

Jetzt ist es zwar nicht verständlich und inakzeptabel, dass uns als Liste für Vorchdorf Unterlagen und Informationen seitens des INKOBA Gemeindeverbandes vorenthalten werden, aber dass Interessenten für Gewerbeflächen offenbar genauso behandelt werden, das schlägt wohl dem Fass den Boden aus. Da stellt sich für uns wieder einmal die Frage: “Wos woar mei Leistung?”. Aber bei so vielen Funktionen und Ämtern die Hauptverantworliche beim INKOBA Gemeindeverband Salzkammergut Nord inne haben, bleibt für Aufgaben des INKOBA Gemeindeverband wohl viel zu wenig Zeit übrig. Und Benchmarks gibt es, so wird man sich dort denken, “Gott sei Dank” eh nicht. So scheint diese schlechte Performance erst gar nicht auf.

So ist dieser “kleine Unterschied”, den es da offenbar zwischen gut funktionierenden Gemeindeverbänden und eben “anderen” gibt, dann offenbar gar nicht so klein, sofern man etwas genauer hinschaun, was wir jetzt auch gerade machen und in Zukunft noch viel genauer und noch intensiver machen werden.

Und jetzt, jetzt essen wir erst mal ein Martinigansl. Das kriegt man in der Regel auch immer sofort. Aber normalerweise nicht später als nach 12 Minuten. Mahlzeit.

Quellen:
[1] https://www.handelsblatt.com
[2] https://www.stern.de

Foto: https://pixabay.com

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